Isayama wirft indess ein Bruchstück einer der heiligen Statuetten auf die transparente Schicht in Gidoras Höhle, woraufhin diese aufbricht und der goldene Dreikopf zu neuem Leben erwacht. Nicht nur das, auch ein riesiger Kokon schwimmt auf dem Ikeda See herum. Dieser muss demnach der von Mosura sein, wer hätt's gedacht...? Yuri unterhält sich im Krankenhaus mit einem kleinen Jungen sagt ihm, dass die heiligen 3 Beschützer Gojira schon aufhalten werden, um ihm so wieder etwas mehr Mut zu machen - Schliesslich ist er ja ein Fan ihrer Sendung!!! Yuri kommt nun in einen Fahrradladen und leiht sich da ein Fahrrad aus, um Gojira zu folgen und ständig bei seinen Schandtaten zu filmen - Ihr Sender überträgt das Ganze dann live, was für eine Publicity!!!
Die Crew
Der Inhalt (by Herbert Mueckenheim)
Nach seinem Angriff auf Tokio von 1954 herrschte lange Zeit Frieden in Japan. Nun aber, 50 Jahre danach, besteht die Gefahr, dass Gojira wieder erneut Japan angreifen könnte. Admiral Tachibana (Ryudo Uzaki) erklärt for einem Tribunal junger Soldaten, dass einige Jahre zuvor ein ähnliches Monster in New York aufgetaucht sein soll, angeblich sei es Gojira gewesen. Doch die japanische Regierung hingegen dementierte das (Das würde dem Emmerich wohl gefallen, wie!?). Plötzlich erhält Tachibana in seiner Rede eine Nachricht, dass ein US Atom-U-Boot nahe Guam auf mysteriöse Weise zerstört wurde. Als das Anti-Nuklear-U-Boot "Satsuma" und ein weiteres U-Boot seines Types an der Stelle nach dem zerstörten U-Boot sucht, wird das zweite U-Boot plötzlich von einer unbekannten Kraft zerstört und der Pilot der Satsuma sieht etwas Unglaubliches und vor allem Erschreckendes vor sich im Meer: Gojira!!!
Indessen ist Tachibanas Tochter Yuri (Chiharu Niyama), Reporterin einer kleinen Trash-Sendung namens "BS Digital-Q", mit ihren Kollegen am Fusse des Berges Myoko in der Niigata Präfektur auf der Suche nach einem legendären Monster, welches im Wald nahe des Berges leben soll. Auf einmal taucht der Bürgermeister des nahegelegenen Dorfes (Koichi Ueda) am Drehort auf und ereifert sich darüber, dass BS Digital-Q eine schwachsinnige Billig-Sendung für Trottel sei und sie sofort mit dem Report aufhören sollten. Als Yuri ihn überreden kann, dass sein Dorf dadurch noch mehr Touristen bekommen würde, bebt plötzlich die Erde und ein merkwürdiges Brüllen ist zu hören. Daraufhin gestattet der Bürgermeister dem Fernsehteam weitere Aufzeichnungen. Dabei sieht Yuri einen merkwürdigen alten Mann (Eisei Amamoto) zwischen den Bäumen stehen.
Am nächsten Abend sitzt der Bürgermeister mit seiner Frau in seinem Auto und erzählt ihr von der frohen Kunde, als auf einmal eine lautstarke Bande Jungendlicher auf ihren Motorrädern auftauchen und eine alte Steinstatuette zerkloppen, was dem Bürgermeister ganz und gar nicht gefällt. Als die Rocker-Bande nun auch noch einen LKW-Fahrer auf der Autobahn belästigen, bebt die Erde und die Rowdys werden von den Trümmern eines Tunnels begraben. Am nächsten Tag hilft das Militär den Tunnel wieder freizuräumen und setzt dabei eine neue Art von Bohrkopf-Projektil ein. Der örtliche Militärsergeant befragt den LKW-Fahrer, was denn passiert sei - Dieser erzählt ihm, dass ein Monster den Tunnel zerstört hätte.
Und schon in der folgenden Nacht geht der Terror weiter: Eine Bande Jugendlicher überfällt in Kagoshima einen Laden, verwüstet einige Steinstatuetten und benutzt die Steine dazu, um einen armen Hund in einer Kiste im Ikeda See zu ersäufen. Plötzlich kentert ihr Boot und sie platschen ins Wasser und werden dann auch noch hinuntergezerrt, der Hund hat übrigens als einziger Überlebt - Was für eine Ironie... Währenddessen bringt ihr Kollege Takeda (Masahiro Kobayashi) die total betrunkene Yuri nach Hause, wo die beiden überraschenderweise auf Yuris Vater, den Admiral, treffen. Dieser meint am nächsten Morgen zu Yuri, dass er Takeda gerne als Schwiegersohn hätte - Ich denke, das sagt schon alles!
Als Yuri mit Takeda und ihrem Kollegen Yutaka (Hiroyuki Watanabe) zusammen im Zug nach Motosu sitzt, erzählt Takeda von den drei heiligen Beschützern Japans: Baragon, Mosura und Gidora - Er hatte Yuri zuvor auch ein altes Buch über diese Legende überreicht. Man merkt übrigens, dass zwischen Yutaka und Takeda eine gewisse Rivalität in Bezug auf Yuri besteht... Yuri und ihre beiden Kollegen befinden sich nun in der örtlichen Polizeistation, wo der merkwürdige alte Mann, den Yuri am Myoko gesehen hatte, einsitzt. Er erzählt ihnen von dem "1000 Jahre alten Drachen" (Gidora), dieser soll nun erwachen, um Gojira, der sämtliche Seelen aller Opfer des 2. Weltkrieges in sich birgt, davon abzuhalten, Japan zu zerstören.
Er erklärt aber auch, dass die 3 heiligen Monster Japan nicht als Nation sehen, sondern eher als Heimatland - Das heisst nur was die Natur betrifft, ob da nun Menschen dabei draufgehen oder Gebäude zerstört werden, ist ihnen völlig egal. Ihnen geht es einfach nur darum, Japan als Insel zu verteidigen. Nun befinden sich die 3 Reporter am Fujiyama, um da nach dem dritten und mächtigsten der 3 heiligen Schutzgeister, Gidora, zu suchen. Das einzige was Yuri da findet, ist ein heiliges Amulett, dass sehr hohe geistige Energie auszustrahlen scheint und Yuri Visionen beschert.
Auf Magonote, einer der Bonin-Inseln, unterhalten sich ein paar Tischtennis spielende Teenager über Gojira, als plötzlich die Erde bebt und ein gigantischer Fuss die Herberge zertrampelt! Währenddessen begutachtet Yuris freakiger Boss Kadokura (Shiro Sano) das Band mit dem alten Mann, der übrigens Isayama heisst. Am nächsten Morgen bricht ein komischer Mann, der sich eigentlich im Wald am Fujiyama an seiner Krawatte erhängen wollte (kein Witz!), im Erdboden ein und entdeckt da unter einer Schicht aus Eis, Glas, Kristall oder was auch immer ein schlafendes, goldenes Monster - Gidora!
Nahe der Bonin Inseln ist nun der Schlachtkreuzer "Aizu" unterwegs, um nach der Ursache des zerstörten Dorfes zu suchen - War es vielleicht Gojira? Yuri und Takeda erzählen Admiral Tachibana von den heiligen drei Kreaturen, da erzählt Tachibana, dass er 1954 mit ansehen musste, wie durch Gojira seine Eltern ums Leben kamen. Indessen stellt das Wetterzentrum in Nagano fest, dass das Epizentrum eines Bebens sich in Richtung Shizuoka zu bewegen scheint, was das Militär immer mehr beunruhigt. Der suizidal veranlagte Mann von vorhin taucht nun auf dem Polizeirevier in Motosu auf, wo er dem dortigen Beamten von dem Monster in der Höhle erzählt, doch dieser lacht ihn nur aus.
Plötzlich bebt die Erde und aus dem Asphalt der Strasse bricht unser schlappohriger Freund Baragon, den alle anscheinend fälschlicherweise für Gojira zu halten scheinen, und zerstört das Polizeirevier (ein Polizist versucht sogar, Baragon mit Hilfe seiner Pistole zu erschiessen - haha), woraufhin Isayama fliehen kann und sich nun in der Höhle befindet, in der Gidora schlummert. Indessen taucht der echte Gojira im Hafen von Yaizu in Shizuoka auf und beginnt eine fiese Zerstörungsorgie quer durch Shimizu bis hin zu dem Touristenort Hakone, wo er erst einmal ein paar Touristen unter einer Steinlawine begräbt und dann auf Baragon trifft. Was daraufhin folgt, ist ein Monster-Duell der obersten Klasse!!!
Die beiden Monster machen dabei einfach alles platt, was sich um sie herum befindet. Baragon springt Gojira an und verbeisst sich in dessen Arm wie ein Kampfhund, während ein TV-Heilikopter alles live überträgt. Jetzt erreichen auch Yuri und Takeda das Schlachtfeld und filmenden Kampf der beiden Urgiganten. Irgendwann gelingt es Gojira sogar, Baragon als Wurfgeschoss gegen einen Busshalteplatz und den TV-Helikopter zu missbrauchen. Besonders fair ist ja das Grössenverhältnis zwischen den beiden Monster nicht, denn Baragon ist nur halb so gross wie der Grüne! Als sich Baragon retten will, setzt Gojira seinen (diesmal besonders zerstörerischen) Hitzestrahl ein und bringt die Klippe zum Einsturtz, an den sich der drollige Vierbeiner retten will - Ausgerechnet jetzt sind Yuri und Takeda in dem Seilbahnhof, der kurzerhand in sich zusammenfällt.
Während Takeda die bewusstlose Yuri herausbringt, grillt Gojira den armen Baragon mit seinem Hitzestrahl und das arme Monsterli löst sich in reine geistige Energie (Mana) auf...
Das Militär versucht nun, Gojira mit Kampfjets zu erledigen - Doch das Resultat schlägt wohl eher ins Gegenteil um. Einer der Piloten ist, oder war vielmehr, Takehiro Murata (wir kennen ihn bereits aus "Gojira vs Mosura", "Gojira vs Desutoroia" und "Gojira 2000 - Mireniamu"). Wie auch immer - Nun schlüpft Mosura aus ihrem Kokon aus und fliegt auf und davon in Richtung Yokohama, wohin auch Gojira schon unterwegs ist. Natürlich hat es Admiral Tachibana schon längst geahnt und lässt bereits die gesamte Stadt evakuieren und das Militär in Stellung gehen.
Er will doch tatsächlich die neuen Bohr-Projektile gegen Gojira einsetzen, ob das etwas bringt? Tachibana selbst geht nun auf ein Schlachtkreuzer im Hafen in Stellung, um den Angriff von da aus zu koordinieren. Und schon taucht Gojira in den Häuserschluchten der Metropole auf und das Militär versucht alles, das Monster endlich auszuschalten - Da kommt auch schon Mosura angeflattert und so kann Runde 2 der Monsterschlacht beginnen!!! Das Militär, wie immer deutlich verwirrt, wird bei dem Kampf der beiden Monster (allein durch Gojiras Hitzestrahl) ziemlich rasch dezimiert - Und das, wo Gojiras Angriffsziel im Augenblick nur Mosura gilt... Ja, so schnell kann's kommen...
Yuri ist nun auch ziemlich läddiert auf dem Schlachtfeld angekommen und läuft erst einmal den übriggebliebenen Soldaten in die Arme. Sie ist aber nicht die einzige, denn nachdem Mosura erstmal K.O. gegangen ist, taucht nun endlich Gidora auf dem Schachtfeld auf und nun geht es in die finale Runde - Zwei heilige Monster gegen den "Gott der Zerstörung"!!! Gelbe Blitze zucken und es dauert nicht lange, da liegt auch Gidora ohnmächtig zwischen den Trümmern eines Hochhauses und Mosura schlittert rückwärts durch die Strassen Yokohamas.
Das Militär versucht nun seinen Gegenschlag mit den Bohr-Projektilen. Das Ergebis: Gojira trägt 4 Stichwunden davon und das Militär wird zu 90% ausgelöscht - Gratulation zu dieser strategischen Meisterleistung!!! Nun widmet sich der Grüne wieder Gidora und will ihn gerade mit seinem Hitzestrahl grillen, da flattert Mosura dazwischen und wird stattdessen in Brand gesetzt und stirbt.
Ihre geistige Energie (vielen auch als "Mana" bekannt) fährt nun in Gidora hinein, wodurch dieser sich grell leuchtend aus den Trümmern erhebt und Gojiras Hitzestrahl in seinem Mana-Schutzschild absorbiert und anschliessend als fetten Energiebatzen auf den Grünen loslässt, wobei leider auch das gesamte Hafengebiet von Yokohama mit in die Luft gejagt wird. Gojira wird durch die Druckwelle ins Meer verfrachtet und schwimmt nun wütent unter diese komische Brücke (habe leider den Namen vergessen) - Gidora folgt ihm durch die Luft und irgendwie setzen die beiden Monster ihren Kampf unterwasser fort.
Yuri bekommt von ihrem Vater die Erlaubnis, von der soeben erwähnten Brücke aus zu dokumentieren, wie er mit dem U-Boot Satsuma (wir kennen es ja bereits aus den ersten 5 Minuten des Films) und einigen Bohr-Projektilen bewaffnet herabtaucht, um Gojira für immer zu erledigen. Er tut das für das Wohl und Überleben seines Landes, wofür auch sonst - Ausser für Yuri...?
Diese hingegen befindet sich nun auch mit Takeda (der plötzlich auch wie aus dem Nichts erschien) auf der Brücke, um von da aus weiterhin Bericht zu erstatten. Gerade als Yuri Lobeshymnen für ihren Vater und ihr Land aussprechen will, schiesst Gojiras Hitzestrahl aus dem Wasser und trifft einen Stützpfeiler der Brücke - Diese stürtzt daraufhin in sich zusammen und Yuri und Takeda stürtzen ins Wasser. Bei einer missglückten Operation schiesst Tachibana einen Torpedo anstatt in Gojiras Hals, in den Hals (oder vielmehr einen davon) von Gidora.
Doch zeitgleich fällt das Amulett von Yuri ins Wasser und verleiht Gidora neue Kräfte - King Gidora ist geboren und kämpft nun mit gelben Energiestrahlen weiter gegen Gojira. Zeitgleich rettet Takeda die (schon wieder) ohmächtige Yuri ans Ufer. Gidoras Strahlen haben scheinbar den vollkommen falschen Effekt, denn statt Gojira damit zu rösten, absorbieren dessen Rückenplatten die Strahlen und wandeln sie wiederrum in Energie für seinen Hitzestrahl um - Und schon bald vergeht Gidora in einem enormen Feuerball!!!
Das Mana der drei toten Monster nimmt er auch gleich mit in sich auf und taucht wieder hinab in die Fluten.
Tachibana hat nun die Faxen dicke und fährt mit der Satsuma direkt in Gojiras Rachen hinein, sehr zum Schrecken seiner Kollegen, und wie sehen den Grünen mal aus einer vollkommen neuen Perspektive - Nämlich von innen! Der hingegen taucht aus dem Meer auf und will nun gerade Yuri und Takeda töten, als plötzlich ein Bohr-Projektil von innen heraus aus seinem Hals kommt und als Gojira gerade zum Strahlenspeihen ansetzen will, schiesst der Strahl aus dem Loch in seinem Hals heraus und unter Schmerzen verschwindet er wieder in den Tiefen.
Tachibana kann mit seinem U-Boot gerade noch in einer gewaltigen Blutlache aus Gojiras Hals fliehen, als dieser erneut zum Speihen ansetzt - Plötzlich ein greller Lichtblitz, eine Explosion im Wasser und dann Stille, das Militär meldet: "Gojira sei plötzlich verschwunden!!!" Erleichterung und Freude in allen Gesichtern des Militärstabes und Yuris TV-Senders. Gojira ist scheinbar tot und Admiral Tachibana lebt, was will man mehr...?
Yutaka muss nun erstmal seinem Chef klarmachen, dass Isayama schon beim ersten Angriff Gojiras von 1954 über 70 Jahre alt war und die Aufnahmen über ihn plötzlich verschwunden oder unbrauchbar seinen... Wie auch immer, Yuri und Takeda stehen nun mit dem Admiral am Ufer des verwüsteten Hafens und salutieren den 3 toten Monstern und den Opfern des Krieges. Doch schon bald ist unter den Trümmern der zerstörten Brücke ein schweres Herklopfen zu hören... (Was dann zu sehen ist, will ich mal lieber für mich behalten!)
Die Kritik (by Herbert Mueckenheim)
Hier ist er nun, der Film auf den wir solange gewartet haben!!! Endlich konnte auch ich ihn sehen und ich muss sagen: Er ist der Beste aller Zeiten!!! Wenn es einen Film gibt, der den Ersten von 1954 toppen kann, dann ist es dieser...
Die Kämpfe sind geradezu klassisch inszeniert, aber wirken trotzdem so realistisch wie noch nie zuvor. Vorallem der Kampf zwischen Gojira und Baragon hat mir gefallen, die späteren Kämpfe mit Mosura und King Gidora sind zugegebener Maßen auch sehr gut, aber nicht mehr ganz so toll wie das Duell mit Baragon - Und ich sage das nicht nur, weil Baragon eines meiner Lieblingsmonster ist!!! ;-)
Baragon kennen wir bereits aus Hondas Klassiker "Furankenshutain tai Chitei Kaiju Baragon" von 1965, auch die anderen Monster stammen, wie wir wissen, aus Hondas Regiestuhl - Mosura aus "Mosura" von 1961 und Gidora aus dem 1964er "Chikyu saidai no Kessen", der Kaneko übrigens zu diesem Meisterwerk inspirierte.
Und somit sind wir schon beim nächsten Punkt: Der Regisseur Shusuke Kaneko ist meiner Meinung nach ein Meister seines Faches - Er hat schon zuvor in Filmen wie Daieis neue Gamera-Trilogie, Tohos Fantasythriller "Kurosu Faia" (2000) und dem mir noch (leider) gänzlich unbekannten "Gakko no Kaidan 3" (1997) ganze Arbeit geleistet, da war es nur noch eine Frage der Zeit, dass Toho ihn für einen Gojira-Film heranholt. Kaneko meinte selbst zur Premiere, dass er zwar viel Spass an den 3 Gamera-Filmen hatte, aber er schon seit seiner Kindheit ein grosser Gojira-Fan war.
Das muss ihm wohl wie ein Traum vorgekommen sein... Und dann auch noch den 25. Eintrag innerhalb der Reihe... "Dai Kaiju Sokogeki" ist weniger dem SF (wie seine Vorgänger), als dem reinen Fantasy Genre zuzuordnen... Doch für mich ist dieser Film eher eine erstklassig inszenierte Horrorkomödie, was an den ganzen "Komparsen" (hauptsächlich in Japan bekannte Komiker - Japan ist schliesslich voll davon) liegt, die hier entweder schreiende Menschen, mit Pistolen auf Monster schiessende Polizisten oder blöde dreinschauende Augenzeugen (die dann meist den grausamen Tod erleiden müssen) spielen... Kaneko war schon immer ein kleiner Witzbold... Besonders fiese Witze: Bevor Gojira die Gaststätte auf Magonote zertrampelt, pinkelt (durch die von dem Grünen erzeugten Erschütterungen) ein alter Fischer am Pissoire ständig daneben. Ein weiterer und vorallem sehr fiesen Gag hängt mit dieser Stelle zusammen: Eine Überlebende der 4 Tischtennis-Teenies in der Magonote-Gaststätte wurde später in ein Krankenhaus gebracht und lag da nun mit einem gebrochenen Bein im Bett. Dann stampft Gojira an dem Gebäude vorbei und die Ärmste hat schon Todesängste - Dann ist Gojira weg und sie atmet erleichtert auf... Und dann kommt schon Gojiras Schweif angeschossen und kracht in das Krankenhaus, den Rest könnt Ihr Euch ja sicherlich dazudenken... ;-) Shusuke Kanekos Traum hat sich gleich doppelt erfüllt: Zum einen durfte er Regie führen (in einem dämlichen Regenkape, bestehend aus einer Plastiktüte) u. das Drehbuch schreiben und zum anderen hatte er sich selbst noch ein kleines Cameo als Gast (oder Angestellter?) in einer Nudelbar beschafft. Wobei er nicht der einzige war: Masaaki Tezuka (Regisseur von "Gojira x Megagirasu" & "Gojira x Mekagojira") und Koichi Kawakita (SPFX-Supervisor der kompletten Heisei-Reihe - Ausgenommen "Gojira" von 1984) sind hier als Militäroffiziere zu sehen...
Apropos Traum - Irgendwie ist dieser Film, trotz seiner uns durchaus bekannten Versatzstücken, auch wie ein Traum - Er steht ganz im Gegensatz zu den beiden vorhergehenden und auch den nachfolgenden Filmen, denn da ist Gojira zwar ein unberechenbares, aber dafür auch gerechtes Monster und hat auch gewisse Ideale (z.B. noch bösere Monster bekämpfen u. die Menschheit vor der Selbstvernichtung zu bewahren), jedoch hier ist er das böse Monster - Und wie böse!!! Er scheint sichtlich Spass daran zu haben, Menschen zu töten und andere Monster (insbesondere Baragon) zu quälen! Auch sein Design hebt sich stark von dem anderen Design der Millennium-Reihe ab - Hier hat Gojira wieder einen ziemlich aufrechten Gang, kleinere Rückenzacken (so, wie wir sie von früher kennen), ausserdem hat er seinen alten blauen Hitzestrahl zurück.
Doch der wohl krasseste Unterschied zu sämtlichen bisherigen Designs ist, dass er hier keine Pupillen besitzt!!! Seine Augen sind einfach nur leuchtend weiss, was ihn viel bösartiger und erschreckender wirken lässt. Nur das Brüllen klingt wieder wie in den beiden vorhergehenden Filmen - Bis auf einige grollende Brüll-Töne... Baragon sieht aus, wie schon in den 60ern, natürlich hier noch viel realistischer. Irgendwie niedlich... Nur sein Brüllen ist neu, es klingt wie eine Mischung aus dem Muhen einer Kuh, dem Trompeten eines Elefanten und einem zischenden Trällern. Mosura sieht jetzt so realistisch wie noch nie zuvor aus. Ihr Kopf ist nun nicht mehr so Kugelrund, sondern hat die wohl eher für Insekten typische Kopfform und viel längere Beine, wie eben bei einer richtigen Motte.
Auch der Hinterleib hat nun eine viel überzeugendere gebogene Form und nach dem Ausschlüpfen aus ihrem berühmten Erdnuss-Kokon (der diesmal auf dem Wasser schwimmt) füllt sie ihre anfangs noch schlaffen und transparenten Flügel mit Flüssigkeit - Was ja auch viel überzeugender wirkt! Ihre Töne klingen uns ebenfalls vertraut, ob "Brüllen" oder Fluggeräusche - Alles hat Wiedererkennungswert... King Gidora sieht im Grunde auch vertraut aus, nur dass er nun kleinere Flügel (die er übrigens zusammenfalten kann) und kürzere Hälse hat. Dafür sind seine Füsse etwas grösser als sonst. Nur sieht er jetzt viel proportionierter aus, als jemals davor... Sein trällerndes Brüllen hat er übrigens, wenn auch etwas modifiziert, wieder zurück. Kaneko hat gut daran getan, schon altbekannte Monster wieder aufleben zu lassen - Ursprünglich sollten anstatt Mosura und Gidora, Angiras und Baran Japan vor Gojira verteidigen, nur waren die Toho-Bosse der Meinung, dass diese beiden nicht vermarktbar genug wären... Glücklicherweise wurden die ersten Szenen mit Baragon bereits gedreht. Wer weiss, welches Monster er sonst an dessen Stelle vorgeschlagen hätte... Radon vielleicht...? Oder dann doch Angiras...? Wie auch immer... Das Ergebnis war jedenfalls perfekt!!! :-)
Zu verdanken haben wir das wundervolle Ergebnis vorallem Kanekos alten Kumpel und SPFX-Supervisor Shinji Higuchi. Noch nie zuvor waren in einem Gojira-Film soviele CGI-Effekte zu sehen wie in "Dai Kaiju Sokogeki" - Und diesmal waren sie viel besser, als die verzweifelten Versuche in den beiden vorhergehenden Gojira-Filmen und "Mosura 3" von 1998... Aber auch die Modelle wirken äusserst überzeugend (was auch der guten Kameraführung zu verdanken ist) - Vorallem während des Kampfes zwischen Gojira und Baragon sind viele Gebäude, Bäume, Fahrzeuge und Helikopter kaum zu unterscheiden - Sind sie Modelle? Am Computer erzeugt? Oder sogar echt? Wirklich schwer zu sagen - Manchmal zumindest... ;-)
Auch die Charaktäre sind recht überzeugend, wenn auch einige schreiwütige nicht ganz so ernst herüberkamen. Trotz allem herrscht den gesamten Film über eine wirklich atemberaubende Atmosphäre - Anfangs noch friedlich und normal, dann wird sie immer düster... Zum Schluss allerdings ist wieder alles friedlich - Wenn man es so nennen kann, wenn man die vollkommen verwüstete und qualmende Stadt Yokohama vor sich sieht... hahaha
Und nun wieder zu meinem Lieblingsthema - Der Musik: Wie schon erwartet, hat den Score diesmal Kanekos bester Freund (und Komponist aller seiner Filme) hingezaubert. Und das Ergebnis ist viel besser als erwartet. Die Musik erinnert in gewisser Weise an Trance, die Themen von Mosura und Gidora sind mit Chor-Gesängen untermalt (Mosura hat helle Frauenstimmen und Gidora tiefe Männerstimmen), was eine sehr schöne und vorallem passende Atmosphäre erzeugt. Das einzige, was mir nicht gefällt, ist das neue Thema zu Gojira - Denn das klingt gelinde gesagt grauenhaft... Doch dann sind ja noch so wundervolle Musikstücke wie an der Stelle, in der Admiral Tachibana mit der Satsuma in der Bucht von Yokohama zu den beiden kämpfenden Monstern herabtaucht... Nur der End-Titel ist mit Ifukubes bekannten Stücken versetzt...
Ich will es niemandem vorenthalten: Dieser Film hatte mich ursprünglich dazu inspiriert, diese Seite hier zu gestalten!!! Mein Kumpel, der ja im Grunde nicht viel mit diesen Filmen am Hut hat, war auch schon ganz baff von dem, was er da gesehen hat... ;-)
Zu bekommen ist dieser Film entweder als teure Toho-DVD-Box (enthält 3 DVDs mit jede Menge Zusatzmaterial) oder als günstige Spar-Variante: Die HK-DVD von Universe (genau, das sind die, die schon auch die beiden letzten Filme auf DVD veröffentlicht hatten) ist für ca. 15€ ein wahres Schnäppchen! Es fehlt zwar an jeglichem Zusatzmaterial, aber dafür kommt der Film in brillianten Farben und wie immer mit japanischer Tonspur und englischen Untertiteln!!! Also, wer einen Codefree DVD-Player hat, der sollte sich diesen Film so schnell wie möglich schnappen, denn er ist DER BESTE!!!!!!!!!!!!